Tai Chi zu üben sollte sich leicht und unbeschwert anfühlen. Frei von Leistungsdruck und dem Streben nach Perfektion. Demzufolge gibt es im Tai Chi auch keine Prüfungen, Grade, Farbgurte o.ä.
Es ist vielmehr ein lebenslanger Übungsweg, auf dem es immer etwas zu entdecken gibt und der Schüler lernt vom Lehrer und gleichzeitig lernt der Lehrer etwas vom Schüler.
Es gibt im Tai Chi verschiedene Stilrichtungen, geprägt von den Familienstilen. Ich unterrichte im Yang-Stil, der am weitesten verbreitet ist.
Basierend auf dem Übungssystem von Daniel Grolle wird die 37er Kurzform nach Cheng-Man-Ching unterrichtet.
In meinem Unterricht geht es nicht primär darum, eine Form zu lernen (das was die meisten wohl unter "Schattenboxen" kennen). Die Form ist vielmehr Ausdruck dessen, was man an Tai Chi Prinzipien verinnerlicht hat.
Schwerpunkt des Unterrichts ist Achtsamkeit. Achtsamkeit für sich, seinen Körper und geistig/seelischen Zustand, aber auch Achtsamkeit für die Umwelt und seinen (Übungs-)Partner.
Tai Chi wird bei mir nicht als Kampfsport betrieben, es werden aber die ursprünglichen Anwendungsideen der Form vermittelt und ebenso werden Push Hands Elemente in den Unterricht integriert.
Tai Chi Prinzipien und Grundlagen
Im Tai Chi erlernen wir viele Fähigkeiten, die sich auch in unser übriges Leben bestens transferieren lassen. Dieser Transfer erfolgt erfreulicherweise unbewusst und und automatisch.
Wir lernen unseren Körper besser kennen, spüren und erfahren die Unterschiede zwischen Entspannung und Anspannung, verbessern die Körperhaltung durch Struktur und Aufrichtung. Wir verbessern unser Gleichgewichtsgefühl und erhöhen unsere koordinativen Fähigkeiten.
Tai Chi Partnerübungen
Im Tai Chi wollen wir uns nichts einbilden (ein Bild von etwas machen), sondern wir wollen wahrnehmen (das Wahre nehmen). Erst durch Partnerübungen bekomme ich eine Rückmeldung darüber, ob ich wirklich die Tai Chi Prinzipien verinnerlicht habe oder ob ich es mir nur einbilde. Die Frage, ob ich z.B. meine Mitte gefunden habe oder z.B. in Balance und Aufrichtung stehen kann wird erst dann ernsthaft beantwortet werden können, wenn ein Partner mir zum einen wechselnde Bedingungen (äußere Einflüsse/Kräfte) bietet und mir zum anderen als Spiegel dient, um mir eine Rückmeldung zu geben. Erst durch Partnerübungen können wir uns weiterentwickeln. Grundlage für die Partnerübungen ist dabei der achtsame Umgang miteinander und der Wunsch sich gemeinsam zu entwickeln.
Tai Chi Form
Eine Form ist ein festgelegte Abfolge von Bewegungen. Diese Bewegungen werden fließend weich und entspannt ausgeführt. Man kann dieses als Meditation in Bewegung verstehen, jedoch ist es nicht nur lediglich eine Choreographie, sondern jede Bewegung hat ihren Ursprung in einer gedachten Kampfsituation. Man läuft die Form also mit der inneren Vorstellung eines imaginären Gegners.
Die Form kann man für sich alleine oder in einer Gruppe laufen. Es bietet sich an, sich für das Üben alleine einen schönen Ort in der Natur zu suchen.
Push Hands
Tui Shou
"Push Hands" oder "Tui Shou" heißt übersetzt "schiebende Hände". Es ist, vereinfacht gesagt, die Anwendung von Tai Chi. Dieses kann spielerisch oder als Wettkampfform betrieben werden.
Es geht dabei darum, in einem simulierten Zweikampf zu testen und zu demonstrieren, wer seine Mitte besser wahren kann. Also vereinfacht ausgedrückt, wer zuerst seine Position aufgeben muss, wer zuerst einen Schritt machen muss oder ganz einfach, wer zuerst nicht mehr über seinen Füßen steht.
Tai Chi Grundlagen
Tai Chi Form
Tai Chi Partnerübungen
Push Hands
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